Ilya fällt nicht auf. Wäre er eine Farbe, dann wäre er grau, wie der Nebel am Wintermorgen. Grau, farblos und undurchsichtig. Wenn man ihn das erste Mal trifft, dann hat man nicht wirklich einen Eindruck von oder eine Meinung zu ihm, man lernt ihn ja nicht mal wirklich kennen. Er ist niemand, der Aufmerksamkeit erregen möchte, und somit hat er es perfektioniert, so unscheinbar wie möglich zu wirken, kann sich stundenlang über das Wetter unterhalten, ohne jemals etwas Persönliches preiszugeben, und wirkt einfach trist. Die Mehrheit im Aurorenbüro fragt sich, wie der Briefmarkensammler es zum Auror geschafft hat, oder vielmehr, warum er sich überhaupt für diese Karriere entschieden hat.

Doch ist Ilya durchaus eine Bereicherung für das Team, denn auch wenn er noch so langweilig ist, so schärfer ist sein Verstand. Ihn auf Zeugen loszulassen, ist kein guter Schachzug, doch niemand erstellt eine derart gründliche Tatortanalyse, wie er es tut. Er sieht Verbindungen, die anderen verborgen bleiben, und schließt Schlüsse, bevor andere es überhaupt geschafft haben, seine Gedanken nachzuvollziehen.

Hinter dem dichten Nebel von Ilya verbirgt sich noch so viel mehr. Er ist ein Mensch, der sozial unbeholfen ist, der sich hinter einer langweiligen Fassade versteckt, weil er nicht weiß, wie er mit seinen Mitmenschen umzugehen hat. Für alles legt er sich einen Plan zurecht und noch einen Plan B, C und D. Bis jetzt ist seine ruhige, kontrollierte Fassade noch nicht gebröckelt. Dabei schlummert so viel mehr hinter dieser. Ilya ist ein Mann voller Geheimnisse: von illegalen MMA-Kämpfen, über Nächte im Club bis zu einer Scheinehe.